Taufe
Die bei der KKD benutzte Taufe unterscheidet sich in nichts von derjenigen der römisch-katholischen bzw. evangelischen oder orthodoxen Taufe. Sie wird so ausgeführt wie es die (christliche) Kirche schon immer ausführte.
Inhaltsverzeichnis
Taufbefehl
Warum tauft ihr? Grundlage hierfür ist der "Taufbefehl" Jesu Christi (Mat 28,19-20) alle Völker zu taufen, er wendet an alle Menschen ungeachtet Herkunft, Alter oder Geschlecht. Die Taufe ist nach katholischem Glauben heilsnotwendig: Von der Symbolik her stirbt der alte sündhafte Mensch und wird als neuer Mensch in Christus wiedergeboren (siehe Röm 6,3-11 und Joh 3,5). Der Glaube allein nach Röm 4,5 wird erretten können, doch ist diese Glaubensbekundung Teil der Firmung, die quasi den 2. (bewussten) Teil der Taufe darstellt.
Reinigung
Die Taufe selbst stellt eine Reinigung von der Erbsünde dar, die jedem Menschen quasi in die Wiege gelegt wurde. Obwohl heute umstritten, sieht die KKD die Kindstaufe nach wie vor aus diesem Grund als wichtig an.
Anerkennung
Ist eure Taufe in anderen Kirchen anerkannt? Im Grundsatz dürfte die von uns ausgeführte Form der Taufe mit (dreimaligen) Übergiessen mit Wasser und Benutzen der trinitarischen Formel bis auf wenige Sondergemeinschaften allgemein anerkannt sein und unsererseits werden.Taufen anderer Kirchen -wenn im selben Ritus durchgeführt- ebenso anerkannt.
Wir erkennen die Taufe anderer, hier genannter Kirchen (auch nicht genannter, sofern sie die Erklärung anerkennen und trinitarisch mit Übergiessen/Tauchen taufen) wechselseitig an und stimmen der Magdeburger Erklärung zu: (Quelle: Magdeburger Erklärung unter Wikipedia)
Jesus Christus ist unser Heil. Durch ihn hat Gott die Gottesferne des Sünders überwunden (Römer 5,10), um uns zu Söhnen und Töchtern Gottes zu machen. Als Teilhabe am Geheimnis von Christi Tod und Auferstehung bedeutet die Taufe Neugeburt in Jesus Christus. Wer dieses Sakrament empfängt und im Glauben Gottes Liebe bejaht, wird mit Christus und zugleich mit seinem Volk aller Zeiten und Orte vereint. Als ein Zeichen der Einheit aller Christen verbindet die Taufe mit Jesus Christus, dem Fundament dieser Einheit. Trotz Unterschieden im Verständnis von Kirche besteht zwischen uns ein Grundeinverständnis über die Taufe.
Deshalb erkennen wir jede nach dem Auftrag Jesu im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit der Zeichenhandlung des Untertauchens im Wasser bzw. des Übergießens mit Wasser vollzogene Taufe an und freuen uns über jeden Menschen, der getauft wird. Diese wechselseitige Anerkennung der Taufe ist Ausdruck des in Jesus Christus gründenden Bandes der Einheit (Epheser 4,4-6). Die so vollzogene Taufe ist einmalig und unwiederholbar.
Wir bekennen mit dem Dokument von Lima: Unsere eine Taufe in Christus ist "ein Ruf an die Kirchen, ihre Trennungen zu überwinden und ihre Gemeinschaft sichtbar zu manifestieren" (Konvergenzerklärung der Kommission für Glaube und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen, Taufe, Nr. 6 unter http://www.oekumene-ack.de/fileadmin/user_upload/Themen/Taufanerkennung2007.pdf ).
Dieser Vereinbarung stimmten zu: Die römisch-katholische Kirche (RK), Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Orthodoxe Kirche in Deutschland, die Evangelisch-methodistische Kirche, die selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), die armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche, das katholische Bistum der Alt-Katholiken, die äthiopisch-Orthodoxe Kirche, die wvangelisch-altreformierte Kirche, die Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine und die Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland (Anglikaner).
Arten der Taufe
Welche Arten der Taufe gibt es bei euch? Es gibt die klassischen 2 Arten der Taufe, die
- Kinds- und die
- Erwachsentaufe.
Kindstaufe
Ist die Kindstaufe gültig?Bei der Kindstaufe geschieht die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes durch Übergiessen mit Wasser im Beisein von Taufzeugen und stellt die Aufnahme in die Kirche als wichtigstes Sakrament dar. Sie wird meist stellvertretend für das Kind durch die Eltern so bestimmt und ist einmalig und gültig. In Ausnahmefällen kann sie (falls Zweifel an der Gültigkeit bestehen) "sub conditione" d.h. also "bedingt" wiederholt werden.
Soll ich mein Kind taufen lassen und ist die Kindstaufe biblisch? Sie ist zumindest nicht unbiblisch, denn sie wird indirekt erwähnt. Als Kindersegnung ist sie unter Mar 10,13-16 beschrieben, Jesus sagte zu seinen Aposteln: "Lasset die Kinder zu mir kommen ... dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie". Mehr noch als dieses Wort sollte man die folgenden Stellen beachten Apg 16,15 und Apg 16,33, die von der Taufe ganzer Großfamilien sprechen. Diese umfassen aber unzweifelhaft auch Kinder. Das man ein Bewusstsein und Glauben den Kindern nicht absprechen kann ist unstrittig, selbst im Mutterleib hört das Kind schon die Stimmen des Vaters und der Mutter. Von daher gesteht ihnen Ps 8,3 schon zu, das sie von Gottes Geist erfüllt sind. Es verweist zudem in Kol 2,11 die Bibel auf "die Beschneidung, die man nicht mit den Händen vornimmt". Einige argumentieren gerne, das der Glaube bei der Taufe wichtig sei: Erstens kann man dies bei Kleinkindern nicht anzweifeln und zweitens stellt die Firmung im katholischen Glauben den 2.Teil der Taufe, jenen der Geistestaufe und Versiegelung dar. Die Kindstaufe ist seit dem 2. Jahrhundert belegt, sie war aber stets nur eine Option.
Anmerkung: In einigen Sekten und bei "Wiedertäufern" wird oft betont, das die "Kindertaufe" ungültig sei (wegen fehlender Zustimmung und Verstand des Geschehens). Hierzu sei auf die Zweiteilung der katholischen Taufe in Taufe und Firmung hingewiesen, vor allen Dingen aber auf obigen Umstand das solche Taufen ganzer Familien bereits in biblischen Zeiten stattfanden und ab dem 2. Jahrhundert bezeugt sind. Solche Gemeinschaften als Wiedertäufer entstanden hingegen erst ab dem 16. Jahrhundert, zuweilen einige sogar erst im 19. Jahrhundert. Wenn wir davon ausgehen, das also die ersten Ältesten von ihnen schlicht "normal" und als Kinder getauft waren und wurden, sollte dies unserer Meinung nach kein Grund sein, die Kindertaufe abzulehnen.
Kleidung des Täuflings
Die bevorzugte Kleidung ist Weiß (für Reinheit). Bestandteil ist die Taufkerze von den Eltern, sie ist eher aber vom Taufpaten zu stellen. Taufkleidung kann -falls nicht vorhanden- von der KKD gestellt werden.
Ablauf der Kindstaufe
Wie läuft eine Kindstaufe ab? Meist erfolgt vorweg ein Gespräch, es wird erwartet, das die Eltern und die zu benennenden Taufpaten (Immer entweder männl. oder auch weibl. bzw. optimal als ein Paar) oder der Taufpate/Taufpatin das Kind im katholischen Sinne nebst der Katechese auch erziehen und gläubige Katholiken sind. Der Taufname entspricht üblicherweise dem Namenstag oder dem Vornamen. Eine Taufkerze und Taufkleid sind üblich. Diese Erziehung wird geprägt von den Werten, die es zu vermitteln gilt. Nachfolgend werden diese benannt.
Erwachsenentaufe
Katechese
Zuvor ist eine Taufunterweisung (Katechese) für die christlichen Werte und Tugenden (siehe nachfolgend) notwendig und der Besuch der Gottesdienste vorgeschrieben. Am Tag der Taufe wird -meist vor der Kirchentür- eine symbolische Reinigung vorgenommen und es ist vorweg ein offenes Bekenntnis zum Glauben notwendig (meistens durch Aufzählung des Glaubensbekenntnisses und Entsagung aller Verführungen). Dabei soll sicher gestellt werden, das die
2 Hauptgeheimnisse des Glaubens
- die Einheit und Trinität Gottes,
- sowie die Menschwerdung und das Leiden Christi
akzeptiert werden und zum Bestandteil des Lebens im Glauben werden.
Ablauf
Bei der Erwachsenentaufe erhält derjenige die Wahlmöglichkeit ob diese durch Untertauchen (z.b, in einem Fluss oder Becken) oder durch Übergiessen (ebenso 3x im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes) geschehen soll. Es wird dadurch die Taufgnade (d.h. Sündenfreiheit) wieder hergestellt. Meist schliesst sich die Firmung dann direkt daran an. Eine Besonderheit betrifft auch die Namensvergabe des Taufnamen: Es ist bei der Taufe von Erwachsenen möglich, das er einen zum eigentlichen Vornamen unterschiedenen, christlichen Taufnamen annimmt.
Historische Sonderformen
Johannestaufe / Pilgerbäder
Es sind ,neben der oben üblichen Taufform, die stets praktiziert wird, zusätzliche Buß- und Traditionsformen überliefert. Eine ursprüngliche Form der Hingabe und Bußfertigkeit der vor- und frühchristlichen Zeit stellt die sog. Johannestaufe des Erwachsenen dar, welche mit einmaligen, vollständigen Untertauchen eine Umkehr vom bisherigen Leben und eine Hinwendung zum kommenden Messias darstellt. Diese ersetzte die o.a. (meist spätere christliche) Taufe keineswegs, ist aber als (vorangehender) besonderer Buß-, Reinigungs- und Hinwendungsakt aus früh- und vorchristlicher Zeit durchaus überliefert. Eine Art der Frömmigkeitsübung und Zuwendung (an einen Heiligen) sind sogenannte Pilgerbäder in offenen Gewässern (St. Compostela)<ref>Bericht einer Pilgerreise vgl. http://www.uni-kiel.de/symcity/ausgaben/03_2012/data/02_Froehlich.pdf Stand 15.6.16</ref> oder Grotten (Lourdes) <ref>Seite der Bäder Wallfahrtsorteshttps://de.lourdes-france.org/beten/bader Stand 15.6.2016</ref>.
Feuertaufe / Märtyrertaufe
Eine andere überlieferte Art ist die Märtyrer- bzw. Geistestaufe. Sie geschah, falls derjenige zum Zeitpunkt des nahen Todes (durch Verbrennen oder im Kerker) nicht selbst getauft werden konnte. Anzunehmen ist hierbei die Hinwendung zu Jesus und Abkehr von aller Sünde, auch ohne Möglichkeit einer anderen Taufe.
"Keltische" Feuertaufe
Eine aus Britannien bzw. Schottland überlieferte Art der (Feuer-)Taufe <ref>Alexander Carmichael:Carmina Gadelica Hyms & Incantation - collected in the Highland and islands of Scotland in the last Century.Floris Books, Edinburgh,1992, 1994, ISBN ISBN 0-940262-50-9 S. 189</ref> schildert eine Tradition wie folgt: Das Kind wird 3x über einem !kleinen! Segensfeuer von der Hebamme und den Eltern hin- und hergereicht, danach erfolgt ein dreimaliger Umlauf in Sonnenrichtung um das Segensfeuer und es erfolgt das abschließende dreimalige Beträufeln/Übergiessen des Pfarrers / Priesters mit Wasser im Namen der Trinität.
Siehe auch
Quellen
<references />