Weltanschauung
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzliches zur KKD
Seid ihr eine Sekte? Ganz deutlich: Nein. Weder im Sinne der Wortbedeutung, noch im Sinne einer neureligiösen Gemeinschaft. Die Form und Tradition unserer Kirchenströmung geht über 1200 Jahre zurück auf die im brittischen bis süddeutschen Raum verbreitete iroschottische Lehre des Christentums. Sie ging zwar einst in der römisch katholischen Kirche auf, wurde aber in den Kernländern wie Irland, Schottland, Frankreich und nun auch Deutschland in kleinem Rahmen neu belebt. Die (neue) Keltische Kirche sieht sich selbst als Teil der einen heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, ist aber von Rom unabhängig. Wie an den Gebräuchen zu sehen, hat sie eine eigene Prägung ohne jedoch der alten Kirchentradition (und in weiten Teilen der kath. Kirche) zu widersprechen.
Sie dürfen und sollen bei uns also nichts gänzlich Fremdes als in anderen, größeren Kirchen erwarten, ganz im Gegenteil. Die Seriösität steht aufgrund der Selbstverpflichtungen unserer Kirche und der Bezüge zu unserer schottischen Mutterkirche und zur Ökumene wohl ausser Frage und ist leicht nachprüfbar:
- Es existiert ein kirchenrechtliches Grundlagenwerk, der Codex der CICEC, sowie eine rechtlich einwandfreie Satzung (beim VR Hamm eingetragen). Damit ist sichergestellt, das diese Vereinskirche -wie die großen Kirchen- auf hiesigen Recht ruhen und demokratisch geführt werden.
- Die Gemeinnützigkeit wurde erteilt und wird regelmäßig nachgeprüft. Das Finanzamt selbst stellt an die Erteilung einige Bedingungen.
- Die Zusammenarbeit mit der Ökumene wird betont, Gäste sind stets willkommen. Wir arbeiten gern mit anderen Kirchen zusammen und sind Teil der großen Gemeinschaft. Wir wollen uns weder ausgrenzen, noch haben wir Sonderlehren, noch möchten wir einen Sonderstatus.
- Moralvorstellungen, Tugend und Dekrete werden öffentlich gezeigt, wir legen Protokolle offen, bei uns weiß man, woran man ist.
- Man darf uns vor Eintritt testen und ausprobieren, wir haben keine generellen Lösungen für jedes Problem, es gibt keinen Guru und wir haben übliche Vorstellungen von Kleiderordnungen und Verhalten, wie sie in jeder Kirche üblich sind. Oder anders: Wir sind zwar klein, doch großzügig in unseren Vorschriften.
Unsere Stellung zu neureligiösen Gemeinschaften
Was hält die keltische Kirche von Sekten oder neureligiösen Strömungen?
Es kommt drauf an.
Dieser unscharfen Antwort steht naturgemäß die Definition einer Sekte und/oder neureligiösen Strömung vor und deren Zweck/Aufbau und Regularien (siehe auch 1. Punkt Konfession). Es gilt hier einige Fragen an betreffende Gemeinschaften zu stellen und deren Antworten für uns zu gewichten:
- Sind diese "neuen Bewegungen" nur Abspaltungen bestehender Kirchen (Das Wort "Sekte" bedeutet "Teilung/Abspaltung")? Bei als seriös bekannten Kirchen, Gruppen und Religionen oder auch vergleichbaren Gemeinschaften sehen wir diese als übliche Gemeinschaft an. Die evangelischen Kirchen z.B. sind üblicherweise alles Abspaltungen der röm. kath. Kirche.
- Fördern sie das Gemeinwohl? Wenn dies unstrittig ist und es eine klare Satzung / Codex gibt, so sehen wir diese als Bereicherung unserer Gesellschaft an. Viele kleinere Kirchen und Fraternitäten sind als Vereine organisiert, bis die Mitgliederzahlen eine öffentliche Körperschaft erlauben.
- Gibt es einen "festen", nichtabwählbaren "Guru"? Sind die Finanzen und Regeln undurchschaubar? Erhält man keinen Einblick in die Gemeinschaft? Gibt es Regeln für Freundschaften, familiären Bindungen und Partnerschaften? Gibt es Kleiderzwang und Psychotraining? Ist die Gemeinschaft negativ bei Sektenstellen aufgefallen? Bei all diesen Punkten wird auf unserer Seite nachgefragt, es gibt einen Austausch mit anderen Weltanschauungsstellen. Mit solchen Gruppen werden und wollen wir nichts zu tun haben, wir sind für Hinweise auf solches Gebaren dankbar.
- Ist die Gemeinschaft unbekannt oder schreibt wenig über sich, so werden unsererseits Erkundigungen eingeholt, Erfahrungen mit ihr bewertet und sie neutral -wie andere Gruppen auch- behandelt.
- Ist die Gemeinschaft okkult? Haben sie nichtchristliche Lehren? Existiert dort esoterisches, unbegreifliches Gedankengut? Bei solchen Gemeinschaften stellt sich die Frage: Gibt es Schnittmengen? Steht sie ethisch auf gleichen Standpunkten (wie z.B. einige naturreligiöse Gemeinschaften, die hohe ethische Werte pflegen)? Gibt es einen Kommunikationswillen bzw. interreligiösen Dialog? Laut 2. vatikanischem Konzil gibt es durchaus viele Gemeinschaften, die der göttlichen Wahrheit -in welcher Form auch immer- nacheifern und durchaus christliche Werte teilen. Darunter zählen natürlich die abrahamitischen Religionen, aber auch fernöstliche oder native Religionen aus aller Welt. Wir verschließen uns nicht einem vernünftigen Dialog.
Unsere Einstellung zur Esoterik
Die KKD wird ab und an gefragt: Habt ihr esoterische Lehren bei Euch? Auch ganz klar gesagt: Nein. Jedenfalls keine, wie sie der katholischen oder evangelischen Kirche fremd wäre. Denn: Esoterik bedeutet im Übrigen schlicht und einfach eine "innere" Lehre und wird meist umgangssprachlich mit "New Age" Elementen gleichgesetzt. Diese sehen z.B. eine gleiche Göttlichkeit in Allem und schließen auch andere Religionen ein (eine Art Synkretismus also).
Ist dies daher dem Christentum fremd? Man muß gestehen: Nein. Im Rahmen der Ökumene und innerhalb der Beschlüsse des 2. vatikanischen Konzils (in dem eben diese Erkennung des Göttlichen auch anderen Religionen und sogar Heiden zugestanden wird!) sehen und erkennen wir (und andere Kirchen) auch in anderen Religionen das Gute oder Gott in all seinen Variationen und seiner göttlichen Wahrheit. Schliesslich ist er laut Bibel der Gott aller Götter und der Erschaffer der Welt, ja des Universums. Aus diesem Grunde können wir uns nicht des interreligiösen Dialogs verschließen, sofern die zu Tage tretende Esoterik bei anderen nicht garzu abgehoben, phantastisch oder im Übrigen reine Gedankengespinste sind. Leider - das muß man hier deutlich sagen - ist dies nicht selten der Fall bei fernöstlichen oder gnostischen Einflüssen.
Wir halten uns daher natürlich an die Lehre der Kirche und ihre Definitionen und werden Abwandlungen des Christentums in neuer, esoterischer Richtung nicht folgen, noch ihnen einen Einfluss gewähren. Siehe hierzu aber den erweiterten Artikel Esoterik
Unsere Einstellung zum Universalismus
Was hält die keltische Kirche vom Universalismus? Aus religionswissenschaftlicher Sicht sieht sich die keltische Kirche als Teil der einen Kirche Christi. Gemäß der paulinischen Ansicht ist sie auch für alle Heiden offen und ruft all jene zu sich, die guten Willens sind und das Wort Christi hören und ihm folgen wollen. Sie begreift dies als Teil des Missionsbefehls im Mattäusevangelium 28,19-20: Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Der christliche Universalismus (Apokatasis) findet bei uns in den Grundsätzen des CIC im Canon 891 seine Grenzen: Die Allaussöhnung findet am Tag des jüngsten Gerichtes nicht auf alle Wesen seine Anwendung: Speziell böse Geister und gottlose Menschen werden wohl eher gerichtet, aber nach unserer Meinung nicht mit allen anderen versöhnt. Eine Aussöhnung für alle kann es also nicht geben, der Universalismus wird von uns deutlich abgelehnt.
Unsere Einstellung zu Freikirchen
Ist die Keltische Kirche denn eine Freikirche? (Evangelische) Freikirchen definieren sich (aus ihrer Selbsteinschätzung) nicht über Sonderlehren (beachte hierzu auch Denomination), sondern über ihr Gemeindeverständnis und -da sie meist für eine Körperschaft des öffentlichen Rechts zu klein sind- über die Nichterhebung einer Kirchensteuer. Wir lehnen ein Gemeindeverständnis ab, bei dem eine Mitgliedschaft immer eine sehr enge Einbindung in die Gemeinde abverlangt. In welchem Umfang sich ein Mitglied in der Gemeinde engagiert, ist jedem selbst überlassen. Obwohl wir in steuerlicher Hinsicht der Definition einer Freikirche entsprechen könnten, vermeiden wir diesen Begriff für unsere Kirche, da wir ihn für unpassend ansehen.
Weltanschauungsstellen, Verbindungen von uns und zu uns, eigene Abteilung
Was haltet ihr von Sektenberatungen oder Weltanschauungsstellen ? Sehr viel. Wir selbst verweisen auf Beratungsstellen wie jene der römisch-katholischen Kirche in Würzburg, der EKD und natürlich unabhängige Aufklärungsstellen wie "Krokodil" und andere. Wir selbst betreiben im kleinen Rahmen Aufklärung über Psychokulte, fragwürdige "Kirchen", Okkultismus und Satanismus und andere Weltanschauungsgemeinschaften, bis hin zu anderen Klein- und Kleinstkirchen. Wir tolerieren weder satanische, noch gnostische, noch esoterische Strömungen die sich gegen die Kirche oder gegen die guten Sitten und das Recht richten.
Aufklären ist gut!
Wenn immer sie, ein Bakannter, Freund oder jemand aus der Familie ein Problem haben, wenden sie sich direkt an die unter "Diakonie" genannten Stellen. Wir behandeln ihre Mitteilungen vertraulich.