St. Willibrord

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Willibrord (Paris, BN Lat. 10510).jpg

Geburt und Jugend

Der heilige Willibrord wurde um 658 in Northumbria, England geboren. Sein Vater, Wilgils oder Hilgis, ein Angel oder, wie Alkuin ihn bezeichnet, ein Sachse zog sich von der Welt zurück und baute für sich selbst ein Oratorium, das er St. Andreas widmete. Der König und Adel des Bezirks stattete ihn aus, bis er endlich in der Lage war eine Kirche zu bauen, über die Alkuin danach als Abt herrschte. Als Schüler von St. Wilfrid wurde er, kaum das er entwöhnt war, in die Benediktinerabtei von Ripon gesendet. Nach seiner Erziehung trat er 678 in das irische Benediktinerkloster Rathmelsigi ein, das in Connacht gelegen haben soll. Er verbrachte die Jahre im Alter von 20 bis 32 Jahre in der zwischen Abtei von Rathmelsigi, die ein Zentrum des europäischen Lernens im 7. Jahrhundert war. Während dieser Zeit studierte er bei Sankt Egbert, der ihn und zwölf Begleiter auf Antrag der Pepin(Pippin), König der Franken und Oberhoheit über diese Region zum Festland schickte, um die heidnischen Germanen von Nordfriesland zu christianisieren,

Reise nach Friesland

Zusammen mit elf Gefährten – unter ihnen auch Suitbert – zog er im Jahr 690 nach Friesland. Gestützt auf den Hausmeier Pippin konnte Willibrord zunächst in der fränkisch beherrschten Fresia citerior (entspricht dem diesseitigen Friesland bis hin zum Lek und einigen Gebieten südlich davon) missionieren. Ausgangspunkt für die Mission war vermutlich Antwerpen mit der vom aquitanischen Missionsbischof Amandus errichteten Peter- und Paulkirche. Er brachte 690 auch den Kult des Hl. Oswald (Northumbria) mit nach Friesland, der sich von dort aus weiter verbreitete.

Weihe in Rom

Bei Willibrord trat an die Stelle dieses alten Missionsideals die Zusammenarbeit mit dem karolingischen Hausmeier und dem Papsttum, die Eingliederung des Missionars in den Reichsverband und die Einbindung in die päpstliche Missionsvollmacht durch Erwerb des erzbischöflichen Titels. Ein Zeichen dieser Einbindung ist auch, dass Pippin ihn 692 zu Papst Sergius I. sandte, um Zustimmung für seine Mission zu erhalten.<ref> Ökumenisches Heiligenlexikon http://www.heiligenlexikon.de/BiographienW/Willibrord_von_Echternach.html</ref>. Dies geschah mit unterstützender Einmütigkeit aller (favente omnium consensu). Am 21. November 695 hielt sich der Missionar zum zweiten Mal (nach 692) in Rom auf und wurde dort auf Verlangen Pippins von Papst Sergius I. (687-701) zum reisenden Erzbischof ins friesische Volk (lat.: in gentem Frisonem) in der Kirche von St. Cecilia geweiht – gemäß dem römisch-universalmissionarischen Ansatz einer Bekehrung des gesamten friesischen Volkes. Durch Änderung seines Namens in „Clemens“ trat er in die Familiaritas des Römischen Stuhls ein. Der (Metropolitan-) Bischofssitz der solcherart begründeten, der römischen Kirche unterstellten friesischen Kirchenprovinz war zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon und sicher im Einvernehmen mit Pippin als Utrecht bestimmt.

Apostel der Friesen

Willibrord hat kurz nach 695/696 von Pippin eine Kathedrale in Utrecht (Trajectum) als Zentrum der neuen friesischen Kirchenorganisation zugewiesen bekommen. Er übertrug dabei die in England entwickelte Lehre, ein Erzbischof müsse, um seine Funktion erfüllen zu können, als Zeichen der Teilhabe an der Machtfülle des Papstes das Pallium erhalten, auf den Kontinent und leitete damit eine neuen Abschnitt päpstlicher Bevollmächtigungen ein. In England war diese Ansicht bereits seit Gregor dem Großen gefestigt. Von hier aus entwickelten sich die kirchlichen Strukturen und das Christentum weiter unter dem Schutz der fränkischen Herrschaft (Ansiedlung von Franken (homines Franci)) und unter Einbeziehung der gesellschaftlichen Eliten, während außerhalb des Machtbereichs des Hausmeiers das heidnische Friesland des Friesenherzogs Radbod weiterhin Bestand hatte. Willibrord begab sich um 700 zu ihm, wurde dort zwar freundlich aufgenommen, aber die Missionsbemühungen hatten zunächst keinen Erfolg.

Kriege

Die Mission Willibrords wurde durch den Tod Pippins im Jahr 714 jäh unterbrochen. Damals gelang es Radbod unter Ausnutzung der innerfränkischen Wirren, große Teile des fränkisch beherrschten Frieslands zurückzuerobern. Ab 719 wurde Willibrord tatkräftig vom fränkischen Hausmeier Karl Martell (714–741) unterstützt; auch Bonifatius, der später Willibrords Werk fortsetzte, war 719 bis 722 als Helfer bei ihm (wobei beide nicht recht miteinander auskamen).<ref>Ökumenisches Heiligenlexikon http://www.heiligenlexikon.de/BiographienW/Willibrord_von_Echternach.html</ref>. Die Möglichkeiten zur Missionierung waren nach 722 wieder gegeben, Mission und Christianisierung konnten nach den Jahren der Unterbrechung durch Willibrord wiederaufgenommen werden. Kurz vor seinem Tod bestellte Willibrord noch einen Chorbischof für das Bistum Utrecht.

Rückzug und Tod

Willibrord verbrachte immer mehr Zeit in seinem Kloster Echternach, das er 697/698 auf Basis einer Schenkung der Irmina von Oeren gegründet hatte und dem er umfangreichen Besitz – in Friesland, Thüringen und anderswo – zuwies und wo er auch in der Nacht vom 6. zum 7. November 739 verstarb. Im Chorraum seiner Klosterkirche wurde der Missionar – gemäß seinem Testament von 726 – begraben und alsbald in Echternach als Heiliger verehrt. Der ehemals zum Kloster Echternach gehörige Willibrordi-Dom in Wesel wurde nach ihm benannt.

Gedenktag und Reliquien

  • römisch-katholisch außerhalb Englands, evangelisch, Orthodox, anglikanisch 7. November
  • römisch-katholisch in England 29. November

Zahlreiche Wunder und Reliquien sind ihm zugeschrieben worden. Patron von Luxemburg und Friesland. Hilft gegen Epilepsie, Hauterkrankungen und Zuckungen<ref>Ökumenisches Heiligenlexikon http://www.heiligenlexikon.de/BiographienW/Willibrord_von_Echternach.html</ref>

Quellen

Paul Dräger (Hrsg.), Alkuin: Lebensbeschreibung des hl. Willibrord, Lateinisch / Deutsch, Kliomedia , Trier 2008, ISBN 978-3-89890-127-7 W. Wattenbach, G. Grandaur, M. Laurent (Übersetzer): Die Lebensbeschreibungen des hl. Willibrord, Gregors von Utrecht, Liudgers und Willehads von Bremen. (= Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit. 2. Gesamtausgabe, Bd.14), Leipzig 1896.

Zitationen

<references />

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Andere Quellen / Wikipedia
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