Kriegsdienst

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Grundsatz

Die Bestimmungen der KKD sind eindeutig: Einem aktiven Priester ist der Kriegsdienst nicht gestattet, einem Christen an sich schon. Der Kriegsdienst an der Waffe kann daher nicht aus Glaubensgründen (es sei denn für werdende Priester) verweigert werden. Auch dies mag ein Grund gewesen sein, warum z.B. schottische Templer beides gut vereinbaren konnten. Eines jedoch ist der KKD verpönt: Es darf nicht aus ungerechter Sache wegen gekämpft werden und es sind Feinde mit Respekt zu behandeln (und ggf. zu verschonen). Denn: Es ist um des Friedens willen zu kämpfen und nur das ist legitimiert.

Historische Ableitung

Das ein Krieg durchaus auch geführt werden kann um einer gerechten Sache willen zeigt bereits das Buch Mose in

1. Mose 14,14-20: "Als nun Abram hörte, dass seines Bruders Sohn gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis Dan und teilte seine Schar, fiel des Nachts über sie her mit seinen Knechten und schlug sie und jagte sie bis nach Hoba, das nördlich der Stadt Damaskus liegt. Und er brachte alle Habe wieder zurück, dazu auch Lot, seines Bruders Sohn, mit seiner Habe, auch die Frauen und das Volk. Als er nun zurückkam von dem Sieg über Kedor-Laomer und die Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Tal Schawe, das ist das Königstal. Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat;und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat."

Der Kriegsdienst hatte in Israel eine lange Kultur, ein Beispiel sei im Buch 1.Samuel 13,2 genannt: "Er erwählte sich dreitausend Mann aus Israel. Zweitausend waren mit Saul in Michmas und auf dem Gebirge von Bethel und eintausend mit Jonatan zu Gibea in Benjamin. Das übrige Volk aber entließ er, einen jeden in sein Zelt."

Dieses Heer d.h. eine feststehende Armee muß nun nicht unbedingt Krieg führen, so wird Verschonung vom Heerführer David gegen Saul in 1.Samuel 24,2 und 1.Samuel 26,2 auch gezeigt, solange kein Blut floß, dies sogar mehrfach.

Doch das dies nur für Gegenseitigkeit gilt sehe man in 1. Samuel 30,3+4.7b-9a.17 "Als nun David mit seinen Männern zur Stadt kam und sah, dass sie mit Feuer verbrannt war und ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen waren, erhoben David und die Leute, die bei ihm waren, ihre Stimme und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. Und als Abjatar den Efod zu David gebracht hatte, befragte David den HERRN und sprach: Soll ich dieser Schar nachjagen und werde ich sie einholen? Er sprach: Jage ihr nach! Du wirst sie einholen und die Gefangenen befreien. Da zog David hin mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren. Und David schlug sie vom Morgen bis zum Abend des nächsten Tages, sodass keiner von ihnen entrann außer vierhundert jungen Männern; die stiegen auf die Kamele und flohen."

Obgleich eine Friedensarmee, war das Heer Israels und nachfolgender Reiche doch auf Dauer und zum Schutz der Zivilbevölkerung ausgelegt. Die römisch-katholische Kirche hält sich zum Schutz die wohl bekannteste kleine Armee der Welt: Die Schweizer Garde. Wie steht es doch in den Psalmen

Psalm 144,1 " Gelobt sei der HERR, mein Fels, der meine Hände kämpfen lehrt und meine Fäuste, Krieg zu führen." Nein, es ist wahrlich nicht gesagt, das man sich nicht wehren darf, noch sollte. Vorausgesetzt, das man Güte walten läßt und Verschonung eine höhere Stellung einnimmt.

Nun könnte man erwidern, das im neuen Testament nichts dergleichen zu lesen ist, doch wollen wir das Beispiel des römischen Soldaten, eines Heerführers folgen, der auch nicht von Jesus verdammt wird, siehe Matthäus 8,8-13 "Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's. Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden! Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde."

Ab und an erwählt sich Gott auch einen Hauptmann, so geschehen beim Hauptmann Kornelius. Jener war ja in aktiven Diensten mit Untergebenen, wir lesen in Apostelgeschichte 10,1-5:

"Es war aber ein Mann in Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann der Abteilung, die die Italische genannt wurde. Der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete immer zu Gott. Der hatte eine Erscheinung um die neunte Stunde am Tage und sah deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm: Kornelius! Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen und er hat ihrer gedacht. Und nun sende Männer nach Joppe und lass holen Simon mit dem Beinamen Petrus"

Das Hauptmänner bzw. Soldaten auch bei Paulus eine gewichtige Rolle spielen und sogar nur auf die Rolle von Ordnungshütern, Gerechten und Ausführenden der Regierenden beschränkt sind, liest man weiter in der Apostelgeschichte 21,29-34: "Denn sie hatten Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen; den, meinten sie, hätte Paulus in den Tempel geführt. Und die ganze Stadt wurde erregt und es entstand ein Auflauf des Volkes. Sie ergriffen aber Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus. Und sogleich wurden die Tore zugeschlossen. Als sie ihn aber töten wollten, kam die Nachricht hinauf vor den Oberst der Abteilung, dass ganz Jerusalem in Aufruhr sei. Der nahm sogleich Soldaten und Hauptleute und lief hinunter zu ihnen. Als sie aber den Oberst und die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen. Als nun der Oberst herangekommen war, nahm er ihn fest und ließ ihn fesseln mit zwei Ketten und fragte, wer er wäre und was er getan hätte. Einer aber rief dies, der andre das im Volk. Da er aber nichts Gewisses erfahren konnte wegen des Getümmels, ließ er ihn in die Burg führen."

Selbst die weitere Geschichte des Paulus läßt zum Beispiel in der Apostelgeschichte 27,1-3 nachlesen, das Soldaten und auch der Hauptmann Julian mit ihnen recht feundlich umgingen. Auch in der Apostelgeschichte 28,16:16 lesen wir ähnliches: "Als wir nun nach Rom hineinkamen, wurde dem Paulus erlaubt, für sich allein zu wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte."

Sehen wir uns die Apostelbriefe an: Im Römerbrief 15,30 lesen wir, das das Gebet vorzuziehen ist, dem "Gott des Friedens" zu dienen. Dies betrifft jedenfalls die Priester, solches besagt auch im 2. Korintherbrief 10,3 "Denn obwohl wir im Fleisch leben, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise."

Im Epheserbrief 6,12 wird dies präzisiert: "Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel."

<ref>Quelle der aufgeführten Bibelzitate http://www.gotquestions.org/Deutsch/Militar-christlichen.html und bibleserver.org (Einheitsausgabe)</ref>

Nun fordern diese bösen Geister und Herren der Welt ihren Tribut. An jenem sollten sich Christen nicht beteiligen, dennoch sollten sie auch die alten Werte und Gesetze achten, die Hilflosen und Nächsten Schutz befehlen. Doch ist nur die Verteidigung (oder aber das Wiederherstellen eines gerechten Zustandes) erlaubt. Ein Wort hierzu finden wir in der Offenbarung des Johannes. Merke: Gut und Böse stehen sich gegenüber und sind nur einen Hauch getrennt. Darum bemühe sich jeder stets um den Weg des Friedens, denn es steht in der Offenbarung 13,9-10:

"Hat jemand Ohren, der höre! Wenn jemand ins Gefängnis soll, dann wird er ins Gefängnis kommen; wenn jemand mit dem Schwert getötet werden soll, dann wird er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen!"

Jesus besaß unter seinen Jüngern ehemalige Armeeangehörige und Zöllner. "Jesus hat mindestens einen, vielleicht aber auch mehrere ehemalige Zeloten in seinen engsten Jüngerkreis berufen. Lk 6,15 ist von Simon, dem Zeloten, die Rede, ebenso Apg 1,13, Mk 3,19, Mt 10,14. " <ref>OsnabrückerJahrbuch Frieden und Wissenschaft IV/1997 DIE OSNABRÜCKER FRIEDENSGESPRÄCHE 1996 MUSICA PRO PACE 1996 BEITRÄGE ZUM SCHWERPUNKTTHEMA: KRIEGSDIENSTVERWEIGERUNG UND DESERTION MATERIALIEN UND DOKUMENTE herausgegeben vom Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück und dem Präsidenten der Universität Osnabrück Universitätsverlag Rasch Osnabrück S. 3</ref>

Nun, in der Geschichte der Christenheit wurde die Frage nach dem Krieg oder Soldaten immer wieder aufgeworfen, mal waren sie z.B. unter Tertullius zugelassen (und bekränzten sich), obgleich sie sehr wohl ihre Lehre als "Miles Christi" im Auge haben sollten, mal wurden sie in der Traditio Apostolica in Kapitel 10 entweder als Soldat nicht töten oder in Kapitel 16 nicht zur Taufe zugelassen und mußten als Christen ihren Dienst gar beenden. Ein gutes verbindendes Schlußwort soll daher hier jenes von Augustinus sein, dem sich die KKD (für Christen allgemein) anschließt.

"In einem Brief an den Comes Africae Bonifatius faßt Augustin die Frage nach der Erlaubtheit des Waffendienstes für Christen knapp zusammen: »Wenn du dich also zur Schlacht rüstest, so bedenke vor allem, daß auch deine körperliche Kraft ein Geschenk Gottes ist. So wirst du dich daran erinnern, daß die Gabe Gottes nicht gegen Gott verwendet werden darf. Die versprochene Treue muß ja auch dem Feinde gehalten werden, gegen den man Krieg führt. Wieviel mehr dem Freunde, für den man streitet! Der Wille muß den Frieden im Auge haben, der Krieg darf nur die Folge der Notwendigkeit sein; dann wird Gott von der Not uns befreien und in Kriegen Frieden uns bewahren. Denn man sucht nicht den Frieden, damit Krieg entstehe, sondern man führt Krieg, damit der Friede erreicht werde. Sei also auch im Kriege friedfertig, so daß du durch deinen Sieg den Besiegten den Vorteil des Friedens verschaffest.« <ref>OsnabrückerJahrbuch Frieden und Wissenschaft IV/1997 DIE OSNABRÜCKER FRIEDENSGESPRÄCHE 1996 MUSICA PRO PACE 1996 BEITRÄGE ZUM SCHWERPUNKTTHEMA: KRIEGSDIENSTVERWEIGERUNG UND DESERTION MATERIALIEN UND DOKUMENTE herausgegeben vom Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück und dem Präsidenten der Universität Osnabrück Universitätsverlag Rasch Osnabrück S.12 </ref>

Gemäß dieser Aussage finden sich auch viele keltische Heilige, die einst im Kriegsdienst standen, aber auch römische Heilige wie z.B. Sankt Martin von Tours. Bei uns werden dementsprechend Soldaten und Ordnungskräfte wie jeder normale Beruf geachtet und in ihrer Arbeit gemäß dem oben stehenden Unterstützt.


Quellen

<references/>

Siehe auch