Ausbildung

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Ferdinand Hodler - Der Lesende (ca.1885).jpg

Vorbedingungen und Grundsätzliches

Dieser Artikel hier beschäftigt sich in erster Linie mit der Ausbildung der Laien (Ministranten), der Katecheten, Firmlinge und Gemeinde, aber auch generell mit der Ausbildung von Priestern in der alten Kirche (und auch solchen, die sich mit dem Gedanken tragen zu uns zu wechseln).

Welche Bildung sollte ein Priester der alten keltischen Kirche euerer Meinung nach besitzen? Nach guter alter Sitte sollte er die Lehre und das Studium der antiken Artes liberales, also der (sieben) freien Künste beherzigen, auch wenn für uns die theologischen Inhalte entscheidend sind.

Für die Missionierung und Ausdrucksweise ist dienlich eine ordentliche Grammatik, Rhetorik und Dialektik/Logik. Daneben auch Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie - wir setzen darin zumindest etwas Erfahrung voraus,diese Fertigkeiten sind zwecks Verwaltung und Aufbau der Kirche, als auch Berechnung der Kirchenfeste und zu deren Ausgestaltung z.B. mit Gesang nützlich.

Eine Hochschulausbildung mit dementsprechenden Kursen deckt dies für gewöhnlich ab. Ein guter mittlerer Bildungsabschluss mit Berufserfahrung in einem dienlichen Bereich oder alternativ z.B. eine gute Schulbildung mit einer anspruchsvollen Berufsaus- und weiterbildung oder ein höheres Lebensalter mit gutem Schulabschluss und gutem Allgemeinwissen werden sicherlich auch ausreichen, wenn eine (auch gern private) Bibelschule und wenigstens ein Lateingrundkurs besucht werden.

Besuch der / einer Bibelschule oder Studium der Theologie

Erlernen kann man die geforderten Grundlagen auch bei einer

  • theologischen Hochschule oder Fakultät ausserhalb der KKD oder
  • Bibelschule außerhalb der KKD
  • dem praktischen Dienst in einem kirchlichen Dienst bei einer anderen Kirche.

Besuch der kircheneigenen Bibelschule

Wenn zumindest die Grundlagen ausreichend vorhanden sind, so bietet sich die kircheneigene Bibelschule Columban an: Die Geistlichen der KKD studieren sehr wohl, aber in freier Zeiteinteilung, ohne staatliche Zulassung und kostenlos auf der Bibelschule Columban. Die Aus- bzw. Weiterbildung enthält ausschließlich Inhalte, die zum Dienst in der KKD befähigen, sie ist nichtstaatlich und kostenlos. Aus diesem Grunde gibt es nur ein Zertifikat. Wir nehmen aber auch gern Absolventen im Fach der katholischen oder evangelischen Theologie / Religionswissenschaft von staatlichen Universitöten und anderen Schulen auf, diese müssen ggf. spezifische Inhalte nachholen. Mit einer gewissen Nachschulung / Praxisarbeit werden diese anerkannt und führen zu einer u.U. sogar deutlichen Verkürzung oder Wegfall der Ausbildung.

In der Regel dauert die Ausbildung bis zu 6 Jahren, wenn sie in der Freizeit von Berufstätigen in Vollzeit durchgeführt werden. Diese Zeit kann bei gewisser Investition von Zeit bei. Nichtberufstätigen und auch bei vorhandenden Vorwissen und Erfahrung ehemaliger Kleriker oder auch Messdienern etc. ggf. auch auf wenige Monate reduziert werden. In der Regel werden alle niederen Weihestufen bis zum Diakon durchlaufen. Die Anerkennung der Zertifikate gilt innerhalb unserer Verbindungen und Kirche. Ausbildungen anderer Schulen (Domschule) werden hingegen -wenn vergleichbar- anerkannt oder führen zu Nachschulungen.

Zusammenfassung

Die Ausbildung ist zwar kostenlos, doch fordert sie dennoch ständiges Bemühen und ernsthaftes Interesse. Sie ist

  • staatlich nicht anerkannt, wohl aber innerhalb der KKD / CCI
  • keine Schule bzw. Bildungsinstitut in dem staatlichen Sinne, wohl aber im kirchenrechtlichen der KKD
  • kein zugelassener Fernunterricht etc., wohl aber eine freiwillige, kostenlose Bildung auf das Priesteramt der KKD hin
  • eine reine Freizeitbildungseinrichtung im Rahmen der Vereinsarbeit (so die offizielle Bezeichnung).

Ihre Abschlusszertifikate und Bestätigungen gelten daher nur und ausschliesslich in der KKD und angeschlossenen Kirchen und sind nichtstaatlich.

Bei der KKD erzielte Kirchliche Abschlüsse und Ausbildung

Lesen sie hierzu bitte die von uns gegebenen Informationen unter

Die Ausbildung unserer Theologen könnte -im katholischen Sinn- durchaus auch vergleichbar jenen anderer Kirchen eingestuft werden. Hierfür gilt in Bezug auf Zeit und Umfang gern der Grundsatz, der für kirchliche Ausbildungen maßgeblich ist, bezogen auf die Ausbildung z.B. der katholischen Kirche, hier zitiert aus der Wikipedia:

Studiengänge, die auf das geistliche Amt (Pfarrer, Pastor, Priester) abzielen (Theologie), enden in Deutschland in der Regel mit dem Ersten Kirchlichen Examen (Synonym: Erstes Theologisches Examen) bzw. Kirchliche Dienstprüfung, das dem akademischen Grad des Diploms entspricht (Diplomtheologe, Dipl. theol.) und teilweise auch so angerechnet werden kann. [...] In der katholischen Kirche folgt die pastorale Ausbildung, parallel dazu ab dem dritten Semester im Priesterseminar auch die Tätigkeit als Diakon und nach Abschluss des Priesterseminars das Vikariat (katholisch).

(Quelle:de.wikipedia.org/wiki/Studium#Kirchliche_Abschl.C3.BCsse)

Natürlich wird man in unserer Bibelschule wohl kein akademisches Maß anlegen (können), noch wäre das interne Studium offiziell als solches außerhalb der KKD als akademisches Theologiestudium angesehen oder anerkannt: Die Ausbildung gilt nur in der KKD und angeschlossenen Kirchen. Dies betrifft auch die durch uns festgestellte Befähigung für das Amt! Wir weisen deshalb nochmals ausdrücklich darauf hin, das unsere Ausbildung staatlich nicht anerkannt ist und deren Abschlüsse und Zertifikate in den Theologischen Fächern (Systematische und praktische Theologie, Kirchengeschichte, AT und NT, Sprachgrundkurs) gemäß des im GG verankerten Selbstbestimmungsrechtes der religiösen Gemeinschaften allein für uns und die mit uns verbundenen Fraternitaten und Kirchen gilt.

Unfraglich ist, das jeder werdende Diener Gottes sein Handwerkszeug in Liturgie, sittlicher Eignung und nicht zuletzt im Wissen beherrschen muß. Zwar sind unsere Anforderungen (auch im Sprachenbereich!) etwas geringer und vielleicht auch eher von berufstätigen Menschen zu erfüllen, aber in der Ernsthaftigkeit ist dies eher nicht der Fall. Sehen sie also davon ab, bei der KKD "schnell" ein Amt belegen zu können, die Normdauer beträgt bis vom Ministrantendienst zum Priesteramt etwa 6 Jahre.

Sprachen

Die Kenntnis und Anwendung der lateinischen (und griechischen/ idealerweise auch hebräischen) Sprache ist ihm ein Anliegen: Die Kandidaten sollen wenigstens im Stande seien, die liturgischen Gebetstexte je nach Bedarf, ob es sich um ein Gebet für einen Mann, eine Frau oder deren mehrere handelt, nach Genus, Casus und Numerus korrekt abzuwandeln und die wichtigesten Gebete (Vater Unser) zu kennen. Die Übersetzung der Heiligen Schrift in verständliches Deutsch aus dem Lateinischen oder Griechischen sollte mit Unterlagen zwecks Erforschung auch möglich sein. Als Sprachkenntnisse sind daher erwünscht (ausser in Deutsch sollten bei uns wenigstens Grundbekenntnisse z.B. auf Stufe A2 vorhanden sein, mehr schadet aber auch nicht):

  • gutes Deutsch
  • Englisch
  • Latein
  • Griechisch
  • Hebräisch

Schriften

Welche Schriften sollte man denn als Priester der alten keltischen Kirche generell kennen? Die Kenntnis der Predigten, Reden und patristischen Texte der Kirchenväter, die Schriften der Platoniker, aber auch die Homilientexte für Sonntage und Festtage oder zumindest Quellen hierfür. Wichtig sind auch die alten Texte des Lorica oder Lorrha, des Disert Messbuchs, der St. Gallen Fragmente.

Die Kenntnis unserer Canones (kirchenrechtliche Texte, Codizes, Satzung, Codex, Dekrete etc.)

Man sollte Kenntnis ergänzender pastoraltheologischer Fachliteratur (u.a. der römischen Kirche, aber auch der EKD) besitzen oder auch über eine Sammlung dieser Literatur verfügen. Daneben ist auch die Kenntnis der Dichtkunst, der alten schottisch/irischen Mythen oder z.B. der Camina Gadelica nützlich.

Die Bibel in verschiedenen Versionen ( darunter heute besonders die Einheitsübersetzung oder die Lutherbibel) kennen und mehrfach durchgelesen haben. Ideal ist es, wenn man einen Gewissen Vorrat an Bibelstellen kennt und benutzen kann, darunter natürlich auch den Psalter.

Die Anwendung der jeweils korrekten und würdigen Liturgie für jeden Anlass ist ihm geläufig. Er kann das Vaterunser samt dem Symbolum erklären und verstehen, ebenso wie die Evangelien. Er kennt das Glaubensbekenntnis, das Sacramentarium, Zeremoniale, Pastorale, die Teufelsaustreibung und Bußbücher und deren Inhalte.

Fertigkeiten

Welche Fertigkeiten benötigt man als Priester der alten keltischen Kirche generell besonders?

  • Disziplin und Ordnung,
  • Nächstenliebe und Einfühlungsvermögen,
  • Friedfertigkeit und Geduld,
  • Genügsamkeit und Uneigennützigkeit:

Dies alles sollte einem Priester zu Eigen sein.

Die Beherrschung des Computus (Heutzutage PC Kenntnisse etc.) d.h. der Kalenderberechnung (Feste im Kirchenjahr, aber auch Arithmetik, Geometrie) sollte möglich sein und natürlich kann er daran oder per Hand auch Urkunden und Briefe abfassen.

Siehe auch