Inhalte und Einstellungen
Orthodoxie und Kirche
Die ehemals "Alte Kirche" oder "Keltische Kirche" ist aus traditionellen Gründen orthodox eingestellt, so wie es ihre frühen iroschottischen Kirchenväter auch waren. Das Wort "orthodox" bezieht sich dabei nicht auf die heutigen orthodoxen Ostkirchen, auch wenn einige Elemente in der Liturgie daran erinnern könnten. Die alte Kirche war im Frühchristentum dennoch offenbar den heutigen Ostkirchen näher, als der damaligen Westkirche, auch wenn sie diese Westkirche gerade in Irland, Schottland, Deutschland bis hinab nach Italien prägte. Wir sind heutzutage demgegenüber eine moderne christlich keltische Kirche mit hohen moralischen Werten und Ansprüchen und verstehen uns selbst als Richtung und Konfession innerhalb der einen heiligen, katholischen und apostolischen Kirche Christi, unabhängig vom heiligen Stuhl in Rom, den wir allerdings als Gleicher unter Gleichen respektvoll akzeptieren.
Katholizismus und Bücher
Unsere christliche Kirche legt - da eng dem Katholizismus verbunden- Wert auf das Wort Christi, seine Lehren und die Bibel. Wir sind nicht evangelikal, keine Freikirche im Sinne wie sie heute oft verwendet wird, sehen uns als Mitglied der einen Kirche Christi und uns auch -in einigen Punkten- als reformatorisch an. Als alleinige Richtschnur unseres Christentums steht demnach die Bibel, darunter das Alte Testament und mehr noch das Neue Testament d.h. die 4 Evangelien) zzgl. der Apokryphen, sowie die gängigen Lehrmeinungen und Beschlüsse der 7 ökumenischen Konzile. Viele dieser ersten Lehrmeinungen erschienen in den ersten iroschottischen westlichen Liturgien und Büchern: Das Lorrha, die Bobbio und St. Gallenfragmente, die Regeln von Tallaght das Stowe Messbuch und andere mehr.
Reformatismus, Protestantismus?
Es ist problematisch uns darin einzuordnen, zum einen weil es diese Strömung zur Zeit der alten Kirche nicht gab und zum anderen weil wir uns auch darin nicht rituell und traditionell identifizieren können (auch z.B. wir unter anderen die Kirchenväter,die Apostelgebote und die alte Form der Messe feiern). Andererseits sind wir wohl reformatorisch, weil wir uns bemühen notwendige Änderungen der Liturgie und der kirchlichen Grundlagen gemäß den reformatorischen Kirchen und der heutigen Zeit durchzuführen.
Irisch-Schottisches Mysterium
Letztend besitzen wir natürlich auch durch die irische Tradition unsere eigenen Heiligen, Mythen und beinhaltend auch Tugenden und Traditionen aus vorchristlicher Zeit, die wir nicht missen möchten, sei es nun St. Brigid als Maria der Gälen zu sehen oder die alten Künste und Philosophien zu bewahren.
Sakramente, Gottesdienste, Gemeindearbeit/Diakonie
Es gibt die üblichen 7 Sakramente: Abendmahl, Taufen, Weihe, Heirat, Firmung, Buße und Salbung in den Messen, es stehen Dinge wie die gemeinsame Eucharistie (Abendmahl), sowie alle Bibellesungen, Verkündigung, Buße und Segen im Mittelpunkt.
Ökumene und Konzile
Zu Konzilen und Beschlüssen der Kirchengeschichte, auch ökumenischen Vereinbarungen:
- Wir bejahen die 7 ökumenischen Konzile und begrüssen besonders das 2. vatikanische Konzil, welches die Öffnung zu anderen in der röm. kath. Kirche betont.
- Wir sind auch im Einklang mit der Lima Erklärung
- Im Übrigen sind wir mit der Magdeburger Erklärung, die von EKD und röm. kath. Kirche und anderen unterzeichnet wurde, einverstanden.
- Auch andere ökumenische Dokumente bejahen wir weitgehend.
Gleichberechtigung und Toleranz
Zur Frauenordnination: Wir ordinieren Frauen, ganz bewusst und völlig unkompliziert. Als Diakonin waren wahrscheinlich Frauen schon zur Zeit des Neuen Testaments tätig (man lese den Römerbrief von Paulus, in dem eine Diakonin wie Phoebe in Kenchreä oder eine Junia genannt wird, die „unter den Aposteln berühmt“ sei (Röm 16,7 LUT) und auch in anderen Schriften/Evangelien wird auf Frauen hingewiesen. Wir praktizieren auch und sogar einen Fürbittgottesdienst für gleichgeschlechtliche Paare, in dem sich diese von unserem Herrn und Gott für sich selbst die Fürsprache ihrer Verbindung erbitten können, denn es steht uns als Priestern nicht zu, zwischen Gläubigen und Gott oder dem gewählten Geschlecht zu stehen.
Regularien, Satzung, Werte
Ein Einhalten der freiheitlich demokratischen Grundordnung, der Gesetze, der UN Charta und des Weltethosabkommens, gemäß auch der alten Grundsätze der keltischen Kuldeer ist Grundlage des Handelns und natürlich für uns als seriöse Glaubensrichtung und Christen selbstverständlich. Es wird eine Trennung von Staat und Religion befürwortet, auch und weil wir der Meinung sind, das Politik und Glauben durch Fanatismus genug Unheil angerichtet haben. Der Orden, die OKGK/KKD stellt Regularien, Satzungen und einen Kanon.